So viele Fragen... - und hier unsere Antworten

Warum ein neuer Förderverein? Fehlen tatsächlich Gymnasialplätze im Schulbezirk ‚Oberer Necker‘? Warum ein Neubau in Hedelfingen neben der Grundschule? War nicht vor ein paar Jahren noch eine Gemeinschaftsschule bei der Steinenbergschule geplant? Was sagt der Bezirksbeirat zu den Plänen? Fragen über Fragen…

Bei der ersten Beschäftigung mit der Schulsituation in den oberen Neckarvororten stellen sich zunächst viele Fragen. Wir möchten zu häufig gestellten Fragen einen schnellen Überblick und natürlich auch unsere Antworten geben sowie die wichtigsten Fakten dazu erklären. Wenn darüber hinaus Fragen bestehen, die hier nicht beantwortet werden, schreiben Sie uns bitte über unser Kontaktformular. Wir werden den Fragen- und Antwortkatalog regelmäßig überprüfen, anpassen und erweitern.

Situation, Daten und Fakten zum Schulbezirk Oberer Neckar:

Wie ist die Situation mit weiterführenden Schulen im Schulbezirk?

Im Schulbezirk Oberer Neckar (Hedelfingen, Obertürkheim, Untertürkheim, Wangen) besteht seit Jahren ein nicht gedeckter Bedarf an Gymnasialplätzen. Gleichzeitig wächst die Zahl von Übertritten an Gymnasien beständig weiter.

 

Spätestens bei einer regionalen Betrachtung der rechnerischen Unterdeckung mit den angrenzenden Stadtbezirken wie Bad Cannstatt und Sillenbuch ist der notwendige nachzuweisende Bedarf für ein neues Gymnasium langfristig und dauerhaft überschritten.

Wie ist es um die Bildungsgerechtigkeit unserer Kinder im oberen Neckar bestellt?

Für Bildungsgerechtigkeit müssen alle Kinder auch gleiche Bildungschancen bekommen, das eine ist ohne das andere nicht möglich. Dazu ist es wichtig, ein bedarfsgerechtes Angebot an Schulen bereitzuhalten. Doch leider finden längst nicht alle Schülerinnen und Schüler, die in Stuttgart ein Gymnasium besuchen wollen, in ihrer näheren Umgebung auch einen Platz. Im Ergebnis ist keine gleiche Bildungschance für die Stuttgarter Schulkinder gegeben, die Belastung eines weiten Schulwegs kommt für Kinder und Eltern noch hinzu.

 

Bereits seit Jahren fehlen hunderte Gymnasialplätze und die Zahl der Übertritte wächst beständig weiter. Stuttgart muss daher rasch neue Plätze an Gymnasien schaffen, um wieder Bildungsgerechtigkeit für alle Kinder herzustellen. Das geht am schnellsten durch den Neubau auf bestehenden städtischen Schulflächen. Wir meinen, das Gelände bei der Steinenbergschule in Hedelfingen eignet sich hervorragend für ein neues Gymnasium.

Wie sehen die Übergangsquoten auf weiterführende Schulen im Vergleich zu angrenzenden Stadtbezirken aus?

Die Antwort gibt das Statistische Amt der Stadt im „Datenkompass Stadtbezirke Stuttgart“ (Ausgabe 2019/2020) auf Seite 16: In den äußeren Stadtgebieten waren 2019 die Übergangsquoten der Grundschüler wie folgt: 4% auf Haupt-/Werkrealschulen, 10% auf Gemeinschaftsschulen, 29% auf Realschulen und 57% auf Gymnasien.

 

Bei Betrachtung der Übergangsquoten auf Gymnasien in den Stadtbezirken des Schulbezirks Oberer Neckar zeigen sich deutliche Unterschiede. Während Untertürkheim mit 57% und Obertürkheim mit 56% nahezu im Durchschnitt (57%) liegen, weichen die Übergangsquoten in Hedelfingen mit 44% (-13 Prozentpunkte) und Wangen mit 39% (-18 Prozentpunkte) signifikant davon ab. Noch deutlicher wird der Unterschied im direkten Vergleich zwischen Sillenbuch und Hedelfingen: Hier liegt die Abweichung bei der Übergangsquote auf Gymnasien bei 27 Prozentpunkten (Sillenbuch 71%, Hedelfingen 44%).

Wird der behauptete Mangel an Gymnasialplätzen so auch vom Schulverwaltungsamt gesehen?

Ja, im Sachstandsbericht zur Schulentwicklungsplanung im Planbereich Oberer Neckar (Stadtbezirke: Hedelfingen, Obertürkheim, Untertürkheim, Wangen) am 27.09.2017 in Obertürkheim stellte die Schulbürgermeisterin Isabel Fezer fest, dass die Übertrittsquote auf das Gymnasium in den letzten Jahren konstant zwischen 51 % und 55 % liegt. Weiter führte sie aus, dass die Kapazitäten der weiterführenden Schulen im Oberen Neckar nicht ausreichen, um den gesamten Bedarf vor Ort zu decken.

Konkret – wie viele Gymnasialplätze fehlen in den oberen Neckarvororten?

Aus dem Datenkompass Stadtbezirke der Landeshauptstadt Stuttgart lässt sich diese Frage für das Jahr 2019 rechnerisch beantworten:

  • Im Schulbezirk Oberer Neckar sind im Jahr 2019 insgesamt 186 der 373 (= 49,9%) der Schülerinnen und Schülern auf ein Gymnasium gekommen. Auf die Stadtbezirke bezogen wie folgt: Hedelfingen 38 von 87, Obertürkheim 43 von 77, Untertürkheim 76 von 134 und Wangen 29 von 75.
  • Das Wiggy (Wirtemberg-Gymnasium) hatte 2019 insgesamt 765 Schüler in 32 Klassen, im Durchschnitt damit rund 24 je Klasse. Bei einem fünfzügigen Einstiegsjahrgang in der 5. Klasse konnte das Wiggy damit 120 von 186 der Schülerinnen und Schülern aus den oberen Neckarvororten aufnehmen, was einer Quote von 65% entspricht. Die restlichen 66 Schülerinnen und Schülern mussten somit auf umliegende Stadtbezirke oder Schulen in freier Trägerschaft ausweichen. Ein Teil der Schülerinnen und Schülern musste vermutlich ganz auf eine gymnasiale Schulbildung verzichten und wird in einer anderen Schulart beschult.
  • Nach Wegfall der derzeitigen Containerlösung beim Wiggy ist zu erwarten, dass nur noch ein vierzügiger Einstiegsjahrgang angeboten werden kann, in dem rund 96 Schülerinnen und Schülern aufgenommen werden können. Der nicht gedeckte Bedarf würde auf 90 Plätze steigen, da 186 Kinder aus den oberen Neckarvororten auf ein Gymnasium kamen – und das Wiggy nur 96 Plätzen anbieten kann.
  • Unter der Annahme, dass die Übergangsquote bei einem ausreichenden Angebot an Gymnasialplätzen mit 56,6% im Durchschnitt der äußeren Stadtgebiete liegt (Say’sches Gesetz: Angebot schafft Nachfrage), wären 2019 sogar 211 Schülerinnen und Schülern aus den oberen Neckarvororten auf ein Gymnasium gewechselt. Die Unterdeckung an Gymnasialplätzen wäre damit aktuell sogar bereits bei 91 Plätzen (211 mit Übergang auf Gymnasien in den oberen Neckarvororten bei 120 Plätzen im Wiggy) und in naher Zukunft nach Wegfall der Container rechnerisch sogar bei 115 Plätzen pro Jahr (211 mit Übergang auf Gymnasien in den oberen Neckarvororten bei 96 Plätzen im Wiggy).

 

(Quelle: Datenkompass Stadtbezirke der Landeshauptstadt Stuttgart, Seiten 151, 199, 247 und 271)

Was hat Bildungsgerechtigkeit mit einer neuen weiterführenden Schule zu tun?

Seit Jahren sind die Übertrittszahlen von der Grundschule auf weiterführende Schulen mit Sekundarstufe II im Schulbezirk Oberer Neckar signifikant niedriger als in den umliegenden Schulbezirken. Das liegt nach unserer Überzeugung nicht daran, dass die Grundschüler vor Ort ‚dümmer‘ sind als die Kinder aus anderen Stadtbezirken. Dagegen ist das mangelhafte Angebot von Plätzen an einer weiterführenden Schule mit Sekundarstufe II als struktureller Mangel für die geringeren Übertrittsquoten verantwortlich.

Wie sehen die aktuellen Schülerentwicklungen im Bereich Oberer Neckar aus?

Im Mittel der letzten drei Schuljahre haben rund 52% der Grundschüler in den relevanten Stadtbezirken Hedelfingen, Obertürkheim, Untertürkheim und Wangen nach der Grundschule auf das Gymnasium gewechselt. Das sind durchschnittlich jährlich rund 190 Schülerinnen und Schüler. Zum aktuellen Schuljahr 2020/21 wechselten davon 101 auf das Wirtemberg-Gymnasium, 20 auf ein privates Gymnasium, 46 auf ein anderes öffentliches Gymnasium in Stuttgart und 23 auf ein Gymnasium außerhalb Stuttgarts. Im Gegenzug besuchen rund 20 aus anderen Stadtbezirken und von außerhalb Stuttgarts das Wirtemberg-Gymnasium. (Quelle: Schulverwaltungsamt Stuttgart, Dezember 2020)

Es gibt doch genügend Gymnasialplätze am Wiggy (Wirtemberg-Gymnasium in Untertürkheim), oder nicht?

Das Wirtemberg-Gymnasium konnte zwar in den vergangenen Jahren regelmäßig vier 5. Klassen bilden, doch aufgrund der befristeten Baugenehmigung für die mobilen Unterrichtsräume am Lindenschulzentrum bestehen mittelfristig am Wirtemberg-Gymnasium nur noch Kapazitäten zur Beschulung von rund 4 Zügen (bei einem Klassenteiler von 24 damit 96 Schülerinnen und Schüler). Doch die Übertrittszahlen auf Gymnasien im Schulbezirk Oberer Neckar waren bereits im Jahr 2019 bei 186 der 373 Schülerinnen und Schüler.

 

Zudem ist gesamtstädtisch und auch im Bereich Oberer Neckar von steigenden Schülerzahlen auszugehen, auch bedingt durch die Aufsiedlung im NeckarPark. Dieser steigende Bedarf kann durch die dortigen Gymnasien zwar gedeckt werden, allerdings werden die Gymnasien in Bad Cannstatt dann nicht mehr im bisherigen Umfang Schülerinnen und Schüler aus den Stadtbezirken Hedelfingen, Obertürkheim, Untertürkheim und Wangen aufnehmen können. Dies führt wiederum dazu, dass das zu versorgende Schülerpotential perspektivisch im Bereich Oberer Neckar ansteigen wird.

 

Ein zweites Gymnasium im Schulbezirk bietet künftig wieder die Chance für alle Grundschüler mit Gymnasialempfehlung, einen Platz an einer weiterführenden Schule vor Ort zu finden.

Was sagt der Bezirksbeirat in Hedelfingen zu dem Vorhaben?

Der Bezirksbeirat Hedelfingen hat über viele Jahre die Berichte aus dem Schulverwaltungsamt bekommen, dass im Schulbezirk Oberer Neckar ein Mangel bei Plätzen auf weiterführenden Schulen mit Sekundarstufe II besteht. Dies deckte sich auch mit den Erfahrungen und Analysen im Bezirksbeirat Hedelfingen, der das Thema Schulentwicklung am Steinenberg seit Jahren regelmäßig auf seiner Agenda hat. Doch leider blieb es bei der Beschreibung des Mangels, ohne sich um eine zeitnahe Lösung zu bemühen. Nachdem viele Jahre für den Schulentwicklungsprozess verloren wurden und sich gefühlt nichts bewegte, entstand die Idee, einen Förderverein zu gründen, um den Schulentwicklungsprozess neu anzustoßen. Dies wurde durch mehrere einstimmige Beschlüsse aller im Bezirksbeirat vertretenen Parteien stets positiv begleitet.

 

Im jüngsten Beschluss vom 18.2.2020 heißt es: „Der Bezirksbeirat bekräftigt ausdrücklich seine in den letzten Jahren wiederholt gefassten Beschlüsse zur schnellen Einrichtung einer weiterführenden Schule mit Sekundarstufe I und II in Stuttgart-Hedelfingen, um die bereits jetzt jährlich fehlenden rund 70 Gymnasialplätze in den oberen Neckarvororten zu decken.“ und weiter „Der Bezirksbeirat unterstützt ausdrücklich die Initiativen von engagierten Bürgern aus der Mitte der Hedelfinger Bürgergesellschaft, die sich aktiv um das Vorhaben eines ‚Schulcampus Hedelfingen‘ mit Einrichtung einer weiterführenden Schule in Stuttgart-Hedelfingen in freier oder öffentlicher Trägerschaft einsetzen.

Geht es bei der Schulentwicklung nur um Hedelfingen?

Nein, das Einzugsgebiet des neuen Gymnasiums sind neben Hedelfingen mit dem Lederberg und Rohracker auch alle umliegenden Stadtbezirke von Sillenbuch über Stuttgart-Ost und Wangen bis Ober- und Untertürkheim sowie der südliche Teil von Bad Cannstatt mit dem Neckarpark.

Ausblick zu einem Schulcampus und Gymnasium in Hedelfingen:

Stellt sich der Förderverein nicht gegen die Interessen der Stadtverwaltung?

Nein, als Förderverein ist es unser vorrangiges Ziel, die Planung und den Bau eines Gymnasiums neben der bestehenden Steinenbergschule zu realisieren. Hier werden wir die Stadt aktiv in ihren Bemühungen unterstützen, um damit das Angebot einer weiterführenden Schule vor Ort und für die Stadtbezirke rund um Hedelfingen zu schaffen. Wir sind dazu bereits in einem regelmäßigen Austausch mit Stadträten und der Verwaltung. Uns geht es ausschließlich darum, ein bedarfsgerechtes Angebot an Gymnasialplätzen in den oberen Neckarvororten bereitzuhalten.

Warum wird von freier oder öffentlicher Trägerschaft gesprochen, strebt der Förderverein eine Privatschule an?

Die Formulierung „in freier oder öffentlicher Trägerschaft“ ist keine Vorfestlegung oder Priorisierung der freien Träger, sondern soll vielmehr die Alternativen für den Schulbezirk Oberer Neckar aufzeigen. Das Aufzeigen von Alternativen ist wesentliches Ziel des Fördervereins, um das Ziel einer weiteren weiterführenden Schule im Schulbezirk schnellstmöglich zu erreichen.

 

Wir als Förderverein sind bei der Trägerschaft offen und möchten alle sinnvollen Alternativen vorbehaltlos prüfen. Dabei streben wir kein Eliteinternat o.ä. an, was häufig der erste Gedanke bei einer Privatschule oder einem sog. freier Schulträger ist. Freie Träger bieten ebenso alternative pädagogische Konzepte wie eine Waldorfschule oder auch ein G9-Gymnasium an. Und sollte tatsächlich eine weiterführende Schule in freier Trägerschaft eingerichtet werden, dann verbessert sich durch das größere Angebot auch die angespannte Situation an den staatlichen Schulen, da wieder mehr kostenlose Schulplätze auf staatlichen Schulen frei werden. Dies unterstützt Bildungsgerechtigkeit mehr, als es ihr schadet.

Wäre statt einem Gymnasium auch eine Gemeinschaftsschule in Hedelfingen erwünscht oder möglich?

Nachdem in den 2010er Jahren die Initiative für eine Gemeinschaftsschule mit Sekundarstufe II aus der Schulgemeinschaft der Steinenbergschule als Nachfolge für die dort angesiedelte Werkrealschule entstand, wurde dies auch durch den Bezirksbeirat Hedelfingen mit allen Fraktionen positiv begleitet und mitgetragen. Nach einem Grundsatzbeschluss zur Einrichtung einer Gemeinschaftsschule am Standort Steinenbergschule durch den Gemeinderat folgte ein intensiver Prüfprozess mit Beteiligung zahlreicher Akteure zur Entwicklung eines bedarfsgerechten Standortkonzepts. Doch die erforderlichen Genehmigungsvoraussetzungen zur Neugründung einer Gemeinschaftsschule wie eine stabile Zweizügigkeit und die erforderlichen Kooperationspartner konnten nicht erfüllt werden. So wurde der Auftrag zur Neugründung einer Gemeinschaftsschule am Standort Steinenberg im Jahr 2017 durch den Gemeinderat wieder zurückgenommen.

Gibt es schon eine Vorstellung, wo die neue Schule entstehen soll?

Bereits im Jahr 1970 sollte auf dem Steinenberg ein großes Schulzentrum mit einem Gymnasium eingerichtet werden; letztlich entstand leider nur die Grund- und Hauptschule. Aus unserer Sicht bietet sich das Gelände bei der Grundschule am Steinenberg in Hedelfingen noch immer perfekt als Standort für den Neubau einer weiterführenden Schule an, da ausreichend Erweiterungsflächen vorhanden sind. Zudem ist mit der Turnhalle und den Außenflächen gemeinsam nutzbare Infrastruktur teilweise bereits vorhanden. Notwendige Erweiterungen für die bestehende Steinenbergschule – wie beispielsweise eine Schulmensa – könnten für dann zwei Schulen am Standort gemeinsam neu geschaffen werden.

Ist eine Neugründung nicht besser als der Weg über eine Außenstelle?

Die Neugründung eines selbstständigen Gymnasiums ist mit einem größeren zeitlichen Vorlauf verbunden, als die Einrichtung einer Außenstelle eines etablierten Gymnasiums. Zudem müssten bei Neugründung zunächst Lehrkräfte für den Aufbau des Angebots gefunden werden. Bei der Einrichtung einer gymnasialen Außenstelle kann dagegen ein pädagogisches Konzept leichter entwickelt werden, da auf die Erfahrungen und das Personal eines bereits bestehenden erfolgreichen Gymnasiums zurückgegriffen werden kann.

 

Um das Ziel eines gymnasialen Angebots am Steinenberg möglichst schnell zu erreichen, ist daher am Steinenberg zunächst eine gymnasiale Außenstelle anzustreben. Hierdurch soll die Grundlage für ein entwicklungsfähiges und langfristig stabiles gymnasiales Angebot am Schulcampus Steinenberg gelegt werden: Bei entsprechender Schülerentwicklung kann sich aus dieser Außenstelle dann langfristig ein selbständiger Gymnasialstandort mit leistungsfähiger Größe entwickeln.

Wie sehen die weiteren Schritte bis zu einer weiterführenden Schule in Hedelfingen aus?

Nach den Rückmeldungen aus dem Schulverwaltungsamt ist der Weg über die Außenstelle eines bestehenden Gymnasiums erfolgsversprechender und schneller zu realisieren, als eine Neugründung. Hier bietet sich zunächst das Wirtemberg-Gymnasium als natürlicher Partner bevorzugt an – dies könnte allerdings auch durch andere Gymnasien aus Sillenbuch, Bad Cannstatt oder Stuttgart-Ost erfolgen.

Auf dem Weg zu einem dauerhaften gymnasialen Angebot am Steinenberg müssen zunächst in einem ersten Schritt mit den beteiligten Schulen schulformspezifische pädagogische sowie darauf aufbauend räumliche Konzeptionen entwickelt und eine Vielzahl von mit der Schaffung neuer Schulangebote verbundenen organisatorisch-rechtlichen Fragestellungen bearbeitet werden. In einem zweiten Schritt wird dann für den Schulstandort Steinenberg auf Grundlage der schulformspezifischen Konzepte ein räumliches Gesamtkonzept erstellt werden, das die Belange eines gymnasialen Schulangebots mit langfristigen Entwicklungspotentialen sowie der etablierten Ganztagesgrundschule am Schulcampus vereint. Dieses Gesamtkonzept dient wiederum als Grundlage für die Beauftragung konkreter baulicher Planungen als dritter Schritt.

Kann die geplante Auslagerung der Wilhelmsschule Wangen zu Verzögerungen führen?

Wir anerkennen ausdrücklich, dass es der Ganztagsschulbetrieb und steigende Schülerzahlen notwendig machen, dass die Wilhelmsschule Wangen erweitert und saniert wird. Der Förderverein begrüßt die Erweiterung und Sanierung der Wilhelmsschule Wangen und leistet gerne nachbarschaftliche Hilfestellung bei der Auslagerung.

 

Geplant ist die Auslagerung der kompletten Werkrealschule während der Bauzeit von Sommer 2022 bis Sommer 2024 an die Steinenbergschule, damit der Erweiterungsbau parallel zur Sanierung entstehen kann. Doch die Befürchtung groß, dass es beim Neubau oder der Sanierung der Wilhelmsschule zu Verzögerungen kommt; Beispiele für nicht eingehaltene Bauzeitenplanungen kennt jeder von uns. Dies würde die Weiterentwicklung am Steinenberg nachhaltig und schlimmstenfalls sogar über Jahre behindern. Denn alle Maßnahmen der Schulentwicklung wie die Aufnahme konkreter baulicher Planungen oder die Einrichtung der Außenstelle eines bestehenden Gymnasiums können frühestens nach Ende der Auslagerung erfolgen.

 

Daher fordern wir, dass Alternativen zur vorgesehenen Auslagerung an die Steinenbergschule untersucht werden. Das alte Schulhaus am Hedelfinger Platz erscheint beispielsweise viel passender: Es ist nur zwei Stadtbahnhaltestellen von der Wilhelmsschule entfernt und bietet ausreichend Platz bei nur geringen Umbaumaßnahmen. Für die AWO und andere örtliche Vereine als Nutzer des Bürgerhauses müssten passende Alternativen in Hedelfingen geboten werden, so dass die Einschränkungen für diese kaum spürbar wären – was lösbar scheint.

Wann könnte das neue Gymnasium an den Start gehen?

Zum Schuljahr 2022/2023 ist zunächst eine interimistische Auslagerung der Wilhemsschule Wangen an die Steinenbergschule vorgesehen. Der Projektbeginn zur Aufnahme von konkreten baulichen Planungen für die Erweiterung und Umstrukturierung des Schulcampus Steinenberg auf Grundlage eines räumlich-pädagogischen Gesamtkonzepts ist im schulischen Investitionsprogramm eingeplant und aktuell ab 2024 vorgesehen.

 

Mit Aufnahme der konkreten baulichen Planungen soll zunächst auf Basis der pädagogischen Konzepte beider Schularten ein Konzept zur baulichen Standortentwicklung erarbeitet werden. Die Ergebnisse der Standortuntersuchung werden anschließend dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Möglicher Start der Einrichtung einer Außenstelle des Wirtemberg-Gymnasiums als Grundlage für eine dauerhafte gymnasiale Präsenz könnte frühestens nach Ende der interimistischen Auslagerung der Grund- und Werkrealschule Wangen an die Steinenbergschule sukzessive und als Interim realisiert werden.

Ziele, Struktur und Aufgaben des Fördervereins:

Was will der Förderverein eigentlich?

Ziel und sozusagen Vision des Fördervereins ist, neben dem Wirtemberg-Gymnasium (‚Wiggy‘) in Untertürkheim eine zweite weiterführende Schule mit gymnasialer Oberstufe im Schulbezirk Oberer Neckar einzurichten, um auch am Standort Hedelfingen das Angebot mit einer weiterführenden Schule in bekannter Umgebung für die Schülerinnen und Schüler zu schaffen.

 

Uns geht es mit dem Förderverein Schulcampus ausschließlich um die Kinder und deren Eltern der örtlichen Grundschulen, hier natürlich auch der Steinenbergschule. Wir möchten keine Schulform bevorzugen oder gar vorschreiben, sondern vor allem ein breites Angebot von allen Schularten in örtlich bekannter Umgebung schaffen.

Wo kann ich mich über die Ziele und Aktivitäten informieren?

Informationen zu uns finden sich unter <www.schulcampus-hedelfingen.de> auf der Internetseite, daneben sind wir unter dem Namen <FVSchulcampusHedelfingen> mit einem Profil bei Facebook und über <@Schulcampus> wird getwittert. Um stets aktuell informiert zu werden, können sich alle Interessenten zu unserer regelmäßigen Infomail als Newsletter anmelden. Dazu bitte einfach eine Mail an <info@schulcampus-hedelfingen.de> schreiben.

Kann ich auch den Verein unterstützen, ohne Mitglied zu werden?

Natürlich ist eine breite Mitgliederbasis ein wichtiges Ziel jeden Vereins. Doch auch ohne eine formale Mitgliedschaft gibt es verschiedene Möglichkeiten, uns zu unterstützen:

  • Zum einen haben wir eine Bekennerliste im Internet, auf der sich Personen, Multiplikatoren, Unternehmer und Persönlichkeiten zu unserem Ziel bekennen, ein bedarfsgerechtes Angebot an Gymnasialplätzen in den oberen Neckarvororten bereitzuhalten. Es ist bereits eine bunte Mischung aus unterschiedlichen Bereichen als Spiegel der aktiven Bürgergesellschaft gelistet.

  • Die zweite Möglichkeit ist durch eine Spende. Das ist der einfachste und direkteste Weg der Unterstützung. Unsere Bankverbindung dazu lautet Volksbank am Württemberg eG, IBAN DE86 6006 0396 0084 1540 04. Bitte geben Sie bei „Verwendungszweck“ auf jeden Fall Ihren Namen und die vollständige Anschrift an oder schreiben uns per Mail. Dann können wir Ihnen eine steuerlich abzugsfähige Spendenbescheinigung zukommen lassen.
Was sagt das Schulverwaltungsamt zu den Zielen des Fördervereins?

Ebenso wie der Förderverein verfolgt die Schulverwaltung das Ziel, am Schulcampus Steinenberg neben der bestehenden Ganztagsgrundschule dauerhaft eine gymnasiale Präsenz mit leistungsfähiger Größe und einem guten, breiten und fachlichem Bildungsangebot zu etablieren.

Lassen sich die Ziele des Vereins kurz und verständlich beschreiben?

Wir setzen uns für die Einrichtung einer weiterführenden Schule mit gymnasialer Oberstufe in öffentlicher oder freier Trägerschaft in Stuttgart-Hedelfingen durch ideelle, finanzielle, logistische, personelle und materielle Unterstützung ein. So haben wir das in unserer Vereinssatzung festgeschrieben.

Um das Ziel zu erreichen haben wir verschiedene Aufgaben formuliert.

  • Erarbeitung und Festlegung eines verlässlichen Zeitplans zur Schulgründung.
  • Koordination der verschiedenen Beteiligten und Unterstützer.
  • Vorbereitung und Unterstützung bei baulichen Planungen und schulentwicklungsplanerischen Grundlagen.
  • Gespräche mit Stadtverwaltung und Schulverwaltungsamt, aber auch mit Anbietern der freien Träger.
  • Öffentlichkeitsarbeit und aktive Bewerbung in Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung.
  • Beschaffung und Weitergabe von Mitteln (Beiträge, Spenden, Veranstaltungen und Zuwendungen)
Welche Arten der Mitgliedschaft bietet der Förderverein an?

Die übliche Mitgliedschaft erfolgt meist als ordentliches Mitglied von natürlichen Personen bzw. Privatperson. Daneben bieten wir auch eine Partner- und Familienmitgliedschaft an, bei der alle weiteren im selben Haushalt wohnenden Personen beitragsfreie Mitglieder werden können.

 

Für Firmen, Körperschaften, juristische Personen oder Personenvereinigungen gibt es eine Fördermitgliedschaft mit eingeschränkten Rechten. Und alle gemeinnützigen und freigemeinnützigen Organisationen können beitragsfreie Kooperationsmitglieder werden.

Weitere Informationen zur Mitgliedschaft sind auf einer eigenen Seite hier zu finden, der Aufnahmeantrag kann hier abgerufen werden.

Es gibt auch einen Beirat des Fördervereins – welche Aufgaben hat denn dieser?

Der Beirat unterstützt den Förderverein bei seinen Zielen und Aufgaben, berät den Vorstand in strategischen und finanziellen Fragen und wirbt für die Ideen und Ziele des Vereins in der Öffentlichkeit. Angedacht ist, dass der Beirat zu 2-3 Sitzungen pro Jahr zusammenkommt.

 

Die Mitglieder des Beirats bilden eine bunte Mischung aus verschiedenen Bereichen. Er besteht aktuell aus Bezirksbeiräten und dem Hedelfinger Bezirksvorsteher, Elternvertretern, bildungspolitisch und pädagogisch herausragenden Personen, Unternehmern sowie den Vorstand des Fördervereins. Ergänzt wird der Beirat noch durch Vertreter aus Politik und Stadtverwaltung. Doch der Beirat ist kein statisches Gremium, sondern wird sich ständig auf die aktuellen Erfordernisse anpassen.